„Wir tauchen nicht am Average Barrier Reef, sondern am Great Barrier Reef“, schrie der Tauchlehrer bei der Abfahrt. Great? Ja. Auf unserem Boot sind über 100 Touristen. Unfassbar. Eine Massenindustrie. Mit mir am Fließband.
Topdeck unseres Schiffs
Wir tauchen ab und schon sehe ich etwa 1,10m große Büffelkopf-Papageifische. Sie schwimmen in einem kleinen Rudel. 10 beste Freunde.
Great Barrier Reef
Büffelkopf-Papageifisch
Meine Tauchgänge auf dem Tuamotu-Archipel und den Galapagosinseln waren geprägt von starker Strömung. Hier ist es aber völlig still.
Da muss ich gleich was probieren: 1 Minute lang bewege ich mich nicht. Ich bleibe im dreidimensionalen Raum auf ein und demselben Platz. Als wäre ich im Weltraum. Austariert.
Ab 5m Tiefe gibt meine GoPro-Kamera leider die Farben nicht richtig wieder. Später werde ich noch einmal schnorcheln gehen.
Travel Drift
Vor allem habe ich Zeit mir die vielen Details anzusehen. Die Korallenvielfalt verblüfft…
1 Stunde und 10 Minuten war ich unter Wasser. So lange wie noch nie. Jetzt wird aber…
…ordentlich gespeist. Es gibt 6 verschiedene Salate und ein BBQ mit Fleisch oder Meeresfrüchten.
Insgesamt verbringen wir 5-6 Stunden am Riff. Man kann schnorcheln gehen so oft man will. So einen Tag kann man nur genießen..
Irgendwann versuche ich mich wieder im Freediving.
Ich brauche mehrere Versuche, um mich körperlich und mental zu beruhigen. Bei meinem letzten Versuch auf Bora Bora habe ich etwa 5-6 Meter geschafft… Ich blicke hinab. Es sind 10 Meter. Am Meeresgrund sehe ich eine Höhle unter einem Rifffelsen. Bestimmt versteckt sich da etwas. Ich schließe meine Augen, beruhige meine Atmung und tauche ab.
Wow! Als ob man im Traum dahingleitet. Ich blicke hoch. Über mir ist eine Tauchgruppe. Ich winke ihnen, sie winken zurück. Zurück an der Oberfläche sagt mir eine Tauchlehrerin: „Das war recht tief. Wahrscheinlich rauchst Du nicht.“ Das ist wahr. Aber in der Schule war ich immer der Schlechteste im Tauchen. Einmal mehr wird mir klar, was mentale Stärke alles bewirken kann.
In der kleinen Höhle in 10 Meter Tiefe schlummerte tatsächlich ein wunderschöner Lagunenrochen. Und ganz in der Nähe sah ich auch einen Hummer. Später am Boot denke ich dabei an meinen Freund Mana aus Fakarava, der mich verdutzt gefragt hätte: „Was? Und Du kommst ohne Hummer wieder zurück?“
blau getupfter Lagunenrochen
Hummer
Trotz der Massentouristen, ist das Personal höchst professionell. Deswegen: Unvergesslich schöner Tag 🙂
15/10/2014
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