Feldkirch ist die westlichste Gemeinde Österreichs. Von hier führt nur eine enge Landstraße in das Fürstentum Liechtenstein.
Nebel. Minus 8°C. Sieht nach einem fantastischen Tag aus.
Das erste was mir auffällt: Diminutive. Die Verkleinerungsformen -lein und -chen werden im Schweizerdeutsch zu: -le und -li. Sympathisch. Putzige Wörtchen verniedlichen somit typische Dinge des Alltags wie: „auf’s Hüsli gehen“.
Das „r“ rolle ich, das „ch“ spreche ich im Rachen und alle zweisilbigen Wörter betone ich auf der ersten Silbe. Nach normalen Aussagesätzen frage ich mit „odr“ wie zum Beispiel: „Es ist kalt, odr!?“ 😀
Vaduz ist der Hauptort des sechstkleinsten Staates der Welt. Seit 1342 ist…
…der Hauptort auch Residenz der Landesherren der alten Grafschaft Vaduz.
120 Meter darüber durchdringen die ersten Sonnenstrahlen des Tages den Morgennebel und erleuchten das Wahrzeichen Liechtensteins: das Schloss Vaduz.
1788 hielt sich im heutigen Landesmuseum sogar Goethe auf.
1699 erwarb Fürst Adam von Liechtenstein I. die erste Grafschaft, 20 Jahre später wurde das Fürstentum gegründet.
Während dem 2. Weltkrieg blieb Liechtenstein neutral und hätte sich ohnehin nicht verteidigen können. Davon profitierte das Fürstentum und nutzte seine Standortvorteile: Zollunion mit der Schweiz, steuerliche Vorteile und kein Ausfall von Armeeangehörigen.
Liechtensteiner fahren auf kleinere Dimensionen ab…
Der Rhein ist der sechstgrößte Fluss Europas und bildet hier die Grenze zur Schweiz.
1860 wurde der mäandrierende Rhein durch Dämme in seine heutige Form gebracht. Zehn Jahre später entstanden die ersten Brücken.
Die Alte Rheinbrücke ist die letzte Holzbrücke, die den Alpenrhein überquert.
Als ich zum anderen Ende des Holzstegs laufe, stehe ich zum ersten Mal in der Schweiz. Fühlt sich neutral an.
Über eine fürstliche Panoramastraße fahren wir langsam Richtung Schloss.
Ein Treppengiebelhaus mit Wohnturm und einem Weingarten fügt sich nach mehreren Jahrhunderten noch immer prächtig in die Idylle. Das sogenannte „Rote Haus“ ist seit 1807 im Besitz der Familie Rheinberger. Auch dieser Name passt 😉
Die Ursprünge des Schlosses reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück.
Heute bezieht Fürst Hans-Adam II. die steinerne Festung.
Wenn am 15. August Staatsfeiertag ist, lädt die fürstliche Familie die gesamte Bevölkerung zum Aperitif im Schlossgarten ein. Abends verzaubert dann noch ein buntes Feuerwerk den Nachthimmel.
Dann erreichen wir Triesendorf (900m ü. M.). Wow! Der Ausblick!
Das Bergdorf Malbun ist Liechtensteins Wintersportgebiet. Hier haben Marco Büchel, Tina Weirather und Doppelolympiasiegerin Hanni Wenzel das Skifahren gelernt.
Am besten gefällt es uns im liebevollen Dorf Steg.
Bis zur Sanierung dieser Kapelle im Jahr 2003 läutete Fräulein Leberzipf 45 Jahre lang tagtäglich um 12.00 und um 17.45 Uhr zum Gebet.
Hunger. Wir halten beim Bergstübli. Hier gibts „Kafi fertig“ (Kaffee mit Schnaps).
Wir entscheiden uns, das Liechtensteinische Nationalgericht zu bestellen: Käsknöpfle mit saurem Käs‘ und Apfelmus.
Voller Name des Liechtensteiner Staatsoberhaupts: Johannes Adam Alois Ferdinand Josef Maria Marco d’Avanio Pius von und zu Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Graf zu Rietberg.
Es schmeckt im Bergstübli…
13/02/2015
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