Nimmt man den Bus von Copacabana (Peru) nach La Paz (Bolivien), muss man zu Fuß die Grenze nach Bolivien überqueren. 1-2 Stunden Wartezeit vor dem Schalter. Reges Treiben.
La Paz wurde in einem 400 Meter tiefen Canyon gegründet, weil er Schutz vor dem rauen Wetter der Hochebene Altiplano bietet und es Goldvorkommen gibt. Nicht nur 1.000 Höhenmeter trennen den nördlichen vom südlichen Stadtteil. Auch der soziale Status: je höher die Lage, desto ärmer die Bevölkerung. Zwischen den höchsten und tiefsten Wohnanlagen besteht eine Temperaturdifferenz von 6°C.
La Paz ist der höchstgelegenste Regierungssitz der Erde (3.600m).
Mit seinen 4 Gipfeln überragt Illimani die Stadt.
Wolkenkratzer inmitten von kargen Sandsteinsäulen…
Für die Konstruktion solcher Häuser braucht es entweder gute oder schlechte Architekten.
Cholita-Wrestling ist sehr beliebt. Vor allem wenn indigene Frauen im Ring stehen und sich an den Zöpfen ziehen. Bolivianer lieben es die Akrobaten herauszufordern: Kinder und Greise bewerfen sie enthusiastisch mit Popcorn und Orangen. Jeden Sonntagnachmittag in El Alto zu sehen.
Ich konnte nur eine Hälfte essen. Die mit Abstand süßeste Frucht, die ich je gegessen habe: Cherimoya. Wie wenn man in nassen Zucker beißt. Die Samen werden auch verwendet: als starkes Abführmittel.
Simon Bolivar führte Anfang des 19. Jahrhunderts die südamerikanische Unabhängigkeitsbewegung gegen die spanischen Konquistadoren an und gilt in Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador, Peru und Bolivien als Nationalheld.
Der Hexenmarkt in der Calle de las Brujas. Fragt man eine dieser zauberkundigen Frauen, mustern sie einen zuerst, dann ziehen sie den Kopf ein und verweigern eine Antwort. Eine „Hexe“ (im Bild unten rechts) war dann doch sehr aufgeschlossen, wollte sich aber nicht fotografieren lassen. Sie und ihre Schwester bereiteten gerade eine Zeremonie für ihren kranken Sohn vor. Was ich erkennen konnte: Koka-Blätter, Pilze, Watte, Seife, Walnüsse, Talismane – unbestimmte Pulver und Steinchen. In einem Kreis zusammen gelegt.
Getrocknete Lama-Embryos werden noch vor dem Rohbau eines Hauses in die Erde gegraben, worauf das neue Gebäude entstehen soll. Als symbolisches Krafttier soll es dem zukünftigen Heim Schutz, Gemeinschaft und Stabilität bieten. – Für große Gebäude braucht „Mutter Erde“ größere Opfer: Menschen. Obdachlosen wird starker Alkohol angeboten. In ihrem Delirium werden sie umgebracht und vor dem Rohbau in die Erde gegraben. Obdachlose vermisst niemand. Das ist natürlich illegal. Kommt trotzdem noch vereinzelt vor.
Ein getrockneter Frosch mit ausgestopften Goldaugen. Er soll Glück bringen. Klar. Was sonst?
Kein Supermarkt. Kein Einkaufszentrum. In einer 2,8 Millionen Einwohner Stadt. Warum das so ist? Ich denke, dass man damit dem Großteil der Bolivianer ihre Lebensgrundlage wegnehmen würde. Kioske und Greißler gibt es deshalb überall. Speziell im Mercado Central. Der erinnert zwar an einen riesigen Einkaufskomplex – besteht aus vielen kleinen Verkaufsständen in einem Gassenlabyrinth.
29/03/2014
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