So idyllisch sich Valparaíso (dt.: Paradiestal) auch anhören mag, umso bezaubernder ist es.
Die goldenen Strände vor Vina del Mar sind sauber und ruhig.
Im Erdgeschoss ruhen Seelöwen, im ersten Stock Seemöwen.
„Ich bin in Valparaiso groß geworden. Doch jedes Mal wenn ich hier spazieren gehe, entdecke ich ein neues Kunstwerk“, erzählt mir ein Architektur-Student. Tatsächlich kann man sich nicht satt sehen. An jeder Hauswand findet sich eine künstlerische Erzählung.
Mitten im Geschäftsviertel von Valparaiso: ein Mädchen steigt aus einem überfüllten Bus, läuft auf die andere Straßenseite, klettert auf einen Zaun und balanciert darauf. In der Ruhe liegt die Kraft. Das ist Valparaíso.
Auf ein Kuriosum folgt das nächste. Im Stadtzentrum blicke ich nach oben – und sehe eine nackte Barbie-Figur auf einem Stromkabel hängend…
Übrigens: Um die unzähligen Hügel nicht immer treppenweise besteigen zu müssen, gibt es insgesamt 15 Ascensores (Standseilbahnen) in der Hafenstadt am Pazifik. Trotzdem, ich gehe lieber zu Fuß.
Eigentlich werden Streunerhunde und -katzen überall sonst als Abschaum betrachtet. In „Valpo“ herrscht das Gesetz der Nächstenliebe: Die Straßentiere werden von Passanten regelmäßig gestreichelt und liebevoll gefüttert. Sie gehören zum Stadtbild. Wahrscheinlich sind sie deshalb so prächtig.
Kulinarisch hat Chile viel zu bieten. Probieren sollte man unbedingt Machas. Mit Käse überbackene Scheidemuscheln, gefüllt mit Knoblauch und Koriander. Dazu ein Tomatenbaguette und ein feiner chilenischer Rotwein wie etwa der Carmenére. Wow…
An meinem Geburtstag gönnen wir uns ein exquisites Essen im Strandrestaurant von Vina del Mar.
Manchmal fällt der Strom aus. Doch Valparaiso kennt kein Nörgeln. Im Gegenteil. Mit einer Flasche Wein klopft man an die Haustür des Nachbarn und verbringt den Abend zusammen. Oben leuchten die Sterne. Unten die Menschen.
04/05/2014
Hinterlasse einen Kommentar