In Peshawar landete ich, um nach Afghanistan einzureisen. Als das scheiterte, begann ich diese 2.500 Jahre alte Stadt zu entdecken – eine der ältesten in ganz Asien.
+40°C zeigte das Thermometer Ende Juli an. Das hielt mich nicht davon ab, die größte Stadt der pakistanischen Khyber-Provinz mit überwiegend Paschtunen zu Fuß zu erkunden…
Die Stadt ist gerade dabei, eine autofreie Zone für das historische Viertel in der Bazaar Kalan-Straße zu erstellen. Die aufwendigen Schnitzereien an den Holzfassaden mancher Gebäude sind 300-400 Jahre alt und drohen zu verfallen…
Ich hatte die Straße zufällig entdeckt. Erst später las ich, dass sie gerade in einen Kulturerbe-Trail umgewandelt wird, um alte Gebäude zu renovieren und die Strom- und Entwässerungssysteme zu reparieren.
Hier gibt es sieben Residenzen der Familie Sethi. Die Sethis waren Händler, die vor 200 Jahren während der Herrschaft der Sikh nach Peshawar kamen und u.a. für ihr regionales Handwerk zu Holzarbeiten, Fresken und Kalligraphie Aufmerksamkeit erlangten.
Ziemlich farbenfroh und schön hier…
Eines der bekanntesten Restaurants in ganz Pakistan ist das Nisar Charsi Tikka: hier. Der Besitzer wird landesweit wie ein Rockstar gefeiert und hatte dutzende Fernsehauftritte 😀
Onkel Nisar (der Besitzer) ist sehr gesprächig und gastfreundlich. Er saß wegen Umarmungen seiner Gäste schon einmal im Gefängnis, es hinderte ihn dennoch nicht daran, mich zu umarmen 😀
Anstelle von Öl verwenden sie natürliches tierisches Fett. Statt industriellen, natürliche Gewürze. Und hier bekommt man die Autorität, selbst über sein Fleischstück zu entscheiden. Zur Auswahl gibt’s Kotelett, Rippchen, Spieße oder Karahi.
Zum Kochen des Karahi (ähnlich wie ein Wok nur mit steileren Seiten) wird das Fett aus dem Gesäß der Dumba (Schafe) extrahiert. Zum Abschluss bekommt man Qehwa aus grünen Teeblätter mit einer Prise Zitrone serviert.
Ich bin eigentlich kein Fan von Museen, aber das Museum in Peshawar ist Pflicht: denn hier geschah vor 1.500 Jahren im legendären Gandhara etwas ganz besonderes, als sich 2 frühe Weltkulturen miteinander vermischten…
Buddhistische Statuen aus Asien wurden von antiken Griechen aus Europa im hellenistischen Gottes-Stil dargestellt: der Graeco-Buddhismus. Auch Alexander der Große verbrachte einige Zeit in Peshawar.
Abkühlung findet man in Peshawar kaum. Hier ist ein empfehlenswertes Café zur Erholung:
Straßenszenen in Peshawar…
Peshawar zu Fuß zu erkunden kann ich sehr empfehlen (die Hitze gilt es nur zu beachten).
In Peshawar bin ich erstmals auf dieses unfassbar gute Milch-Eis gestoßen: Falooda Kulfi.
Es war auch nicht schwer, Freunde zu finden. Mit einem jungen Doktor im Software-Engineering unterhielt mich stundenlang 🙂
25/07/2024
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