Spar Dir den Platz für einen Regenschirm auf einer Reise nach Island. Zielsicher transportiert hier der starke Wind Regen und Schnee zu allen Körperzonen.
Meine Jeans waren nun von innen durchnässt. 20min zuvor hatten wir in Reynisfjara Beach einen Orkan mit knapp 100km/h. Und jetzt beginnt es zu schneien…
Lavafeld von Solheimasandur
Wir überlegen kurz, ob wir bei diesen Bedingungen über das Lavafeld von Solheimasandur gehen sollen. Schließlich sind es 4km bis zum Flugzeugwrack. Da kann man nicht so schnell ins warme Auto zurück…
Unberührtes Lavafeld
Nach 40min Marsch – selbst meine Goretex-Schuhe wurden zu einem gut gefüllten Teich – konnten wir endlich das Wrack erspähen. Diesmal wirklich.
Ein Dutzend Mal hatten wir geglaubt, es endlich erreicht zu haben. Bei heftigem Schneesturm und schier endloser Lavawüste sind Fata Morganen kein Wunder.
1973 stürzte das US-Flugzeug auf dem Weg nach Europa ab. Einige meinen aus Treibstoffmangel. Andere vermuten einen vereisten Vergaser als Ursache für die Notlandung. Verletzt wurde niemand.
Für die US Navy war eine Bergung zu mühsam. Nur die Triebwerke und Flügel sowie einige Innereien wurden abmontiert. Die Regierung von Island und ihre Schutzmacht USA haben sich darauf geeinigt, das Wrack liegen zu lassen.
Knapp 400 US-Flugzeuge stürzten zwischen 1944-1973 in Island ab bzw. mussten notlanden. Aus den anderen Wracks formten isländische Bauern Schafställe oder Töpfe und Pfannen. Perfektes Recycling.
Ein-Blick in den Innenraum…
Innenraum der Maschine
Dieses Flugzeug wurde Opfer des isländischen Wetters. Heute zähle ich mich auch dazu… Auf dem Weg zurück – nochmals 40min Marsch – spüre ich meine Oberschenkel nicht mehr.
2 Stunden einem Schneesturm mit über 50km/h bei völlig durchnässter und teilweise gefrorener Wäsche ausgesetzt zu sein, kann ich nun von meiner Liste streichen.
18/01/2019
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