Als ich einige Tage zuvor am Quilotoa-Krater war, sah ich den Tungurahua-Vulkan nachts aus 60 km Entfernung ausbrechen. Die 5 lauten Explosionen hielt ich aber anfangs für schweres Gewehrfeuer, das leuchtende Orange-Rot im Dunkeln für ein Feuerwerk. Mir kam nicht einmal in den Sinn, dass jetzt gerade tatsächlich ein Vulkan ausbricht. Ein paar Tage später war ich selbst in Banos, am Fuße des Tungurahua. Immer wieder konnte man das Gedonner hören, das auch die Erde ein bisschen zum beben brachte. Über dem Krater machte sich eine 8km hohe Aschewolke Luft.
In der Kathedrale Virgen de Agua Santa hängen Gemälde, die die Auseinandersetzung der Bewohner mit den Gefahren des Lebens am Fuße des Vulkans zeigen. Der Tungurahua ist einer der aktivsten Vulkane der Welt.
Bekannt ist der Wallfahrtsort auch für seine heißen, mineralhaltigen Thermalbäder. Das ließ ich mir am Fuße des Vulkans natürlich nicht entgehen. 43°C hat dieses leicht schwefelhaltige Wasser. Warm. Kalt. Warm. Kalt. Danach schläft man wie ein Baby 🙂
Ecuadors Spezialgericht: Lust auf Meerschweinchen? Schmeckt gut. Wie zartes Hühnchen.
Als ich hier Melcocha zum ersten Mal sah, dachte ich, das muss eine Art Kaugummimasse sein. Doch was am Straßenrand so elastisch aussieht, ist eine natürliche Karamellmasse aus gekochtem Roh-Zuckerrohrsirup. Es wird robust gegen den Türrahmen geschlagen und ständig auseinander gezogen. Ich probierte ein Stück. Schmeckt wie ein Zuckerl. Ist es ja auch.
Canyoning. Mein erstes Mal. Ein Mann. Ein Seil. Ein Wasserfall.
Alleine über dem Abgrund hängen. Senkrecht. Glitschige Felsen. Bei meinen ersten beiden Fällen hatte ich großen Respekt. Das sieht man auch auf dem Bild.
Einmal verlor ich den Halt. Das war gut. Ich realisierte, es passiert nichts, ich bin sicher. Angst überwinden. Vertrauen zum Seil aufbauen. Hier kann man sehr gut den Charakter einer Person beobachten. Meiner Meinung nach ein großartiges Mentaltraining.
Senkrecht an einem 12 Meter hohen Wasserfall absteigen – und das Gefühl danach…
Der Pailon der Diablo ist der schönste Wasserfall in Ecuador. Nicht die Fallhöhe von 80 Meter hat mich beeindruckt. Mit 2.500 Litern Wasser pro Sekunde donnert der Rio Pastaza ohrenbetäubend hinunter.
Der Teufel macht es einem nicht leicht: Durch einen oft nur 50cm hohen Felsgang kann man sich von der Seite krabbelnd den Sturzfluten nähern.
Nass und laut wird einem die unglaubliche Gewalt der Wassermassen vor Augen geführt. Was ich kurios fand: Vor mir donnert der Wasserfall, hinter mir der Vulkan Tungurahua 🙂
11/02/2014
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