Tag 1:
Von Kathmandu (1.300m) fliegst Du im Kleinflugzeug 30min nach Lukhla (2.860m) – einem der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Die sehr kurze Landebahn (526m) liegt auf einem Berghang und hat eine Steigung von 12%.
Vorbereitung.
Los! Ein gemütlicher Wanderweg führt uns 7 km weiter…
300 Höhenmeter runter. Und wieder rauf. Nach Monjo (2.830m). Gehzeit: etwa 4 Stunden.
Esel und Yaks haben Vorrang…
Tag 2:
Kaum zu glauben, wozu Yaks fähig sind. Die Huftiere können voll beladen wahnsinnig steiles Terrain überwinden. Wie hier, bei der Larja-Brücke.
Dann beginnt ein anstrengender 700 Meter-Aufstieg nach Namche Bazaar. Möglichst langsam gehen, genug Pausen machen und viel trinken.
In der Moon Light Lodge verbringe ich 3 Tage bei den Sherpas Natang und Pemba. Nette Menschen. Gute Aussicht. Und man bekommt ein köstliches Yak-Steak. Fantastischer Aufenthalt!
Tag 3:
Akklimatisations-Tag in Namche. Kurzer Ausflug zum Everest View Hotel nach Syangboche auf 3.880m. Von oben soll man eine grandiose Aussicht auf den Everest, Ama Dablam und Lhotse haben. Ich war so gespannt… Wir sehen 50 Meter weit 😉 Zur Monsunzeit im Juni und Juli muss man eben damit rechnen.
Dennoch: Nepals Wappentier habe ich entdeckt: den Himalaya-Glanzfasan 🙂
Tag 4:
„Michael, Michael. The Everest.“ Dhipak weckt mich um 05.00 Uhr morgens. Sprung aus dem Bett. In die Kleidung. Raus! Wir liefen beide zu einem Hügel. Und da war er: der höchste Berg der Welt.
20min sah ich hinauf. Auf einem Stein sitzend. Wortlos. Regungslos. An nichts denkend. Ich sah einfach nur zu ihm rauf. Und er sah zu mir runter.
Ich sage zu Dhipak, der höchste Berg in Österreich ist knapp 3.800 Meter hoch. Er lächelte und sagte: Alles unter 5.000m zählt in Nepal nicht als Berg, sondern als Hügel 😀
Frühstück. Heutiges Etappenziel: Tengboche (3.860m). Dazu müssen wir erst 200 Höhenmeter hinunter.
Unterwegs: Tunnel von Rhododendron-Bäumen.
Blaue Zapfen auf Korea-Tannen, die nach oben wachsen 😀
Meine Wanderung begleitet permanent 1 Geräusch. Männer klopfen den ganzen Tag auf Steine, um Ziegel für den Hausbau zu formen. Unvorstellbar. Steinzeit.
Andere Bauarbeiten sehen so aus.
Oder sie tragen Säcke, die schwerer und größer sind als sie selbst – und das auf 4.000 Metern!
40 Jahre alter Sherpa – bepackt mit einem 50kg schweren Sack Zucker.
Frauen schlagen an einem Bach mit Brettern auf ihre Wäsche…
Kinder gewöhnen sich schon früh an die dünne Luft.
Wir kommen an der Tenzin Norgye Memorial-Stupa vorbei.
Pause in Phungi Tangha (3.250m). Endlich Dal Baht. Hier verlangt der Körper geradezu nach Kartoffeln, Linsen und Reis.
Danach folgt ein 600m-Aufstieg nach Tengboche.
Abends in Tengboche. Religiöses Zentrum der Khumbu-Region.
Erschöpft und frierend gehe ich früh zu Bett.
Tag 5:
Vom Frühstück wurde mir sofort schlecht. Geschlafen habe ich kaum. Dafür war das Panorama am Frühstückstisch grandios.
Steinlawinen und Steinböcke.
Dhipak sagt, dass er hier schon einmal einen Schneeleoparden gesehen hat.
Mittlerweile bin ich völlig kraftlos. Mir ist richtig schlecht.
Aber den Khumbu-Gletscher – wo das Everest Base Camp liegt – wollte ich wenigstens noch mit eigenen Augen sehen. Irgendwie schleppe ich mich noch zum blau leuchtenden Pheriche (4.240m).
Es ging los. Kopfweh. Schweißgebadet. Schüttelfrost. Erbrechen. 40°C Fieber. Mein Sherpa sagte, ich hätte blaue Lippen! Nicht lustig. Lebensgefahr!
Ich musste um jeden Preis runter. Nachts schaffe ich es noch zu einer Hütte 200m tiefer.
Tag 6:
2x Knoblauchsuppe. Weiter absteigen. Bis Namche Bazaar. Wieder Fieber!
Tag 7:
Bett.
Tag 8:
Es geht mir etwas besser.
Tag 9:
Zurück nach Lukhla (2.860m).
Tag 10:
Am Flughafen können wir nicht starten. Heftiger Regen.
Tag 11:
Mit der Yeti-Airline zurück nach Kathmandu.
Wie sich die lebensbedrohlichen Momente meiner Höhenkrankheit angefühlt haben, kannst Du hier in diesem Reiseartikel nachlesen!
06/07/2011
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