Kandahar: was für Legenden alleine schon dieser Name mit transportiert. Und ich bin hier 🙂
Das heutige Afghanistan wurde vor 300 Jahren in Kandahar gegründet. Kandahar ist der Geburtsort der Taliban-Bewegung. Die Stadt Kandahar soll vor 2.300 Jahren von Alexander dem Großen (Iskandar) gegründet worden sein. Und manche meinen, dass das buddhistische „Land der Gandhara“ namensgebend für das Zentrum der paschtunischen Kultur war.
Im Film „Kandahar“ (2023) muss Gerard Butler 400 Meilen durch die Wüste fliehen. Nur 10 Minuten in der Todeswüste fühlen sich für mich genauso an: zum ersten Mal erlebe ich im August eine Hitze von +48°C.
Nach nur wenigen Fotos in der Sonne schaltet sich mein Smartphone aus – ich kann es aufgrund der Hitze kaum angreifen.
In der achteckigen „Moschee zum Mantel des Propheten“ (Ahmad-Shah Durrani-Schrein) unterscheiden sich die blau-grünen Wandfliesen mit gelb-braunen Backstein-Elementen ein bisschen von der Fliesenarbeit in Herat.
Ein Kultur-Highlight ist Chil-Zena: nach 40 hohen Felsstufen wurde 1958 oben am Felsvorsprung unter 1 Meter Schutt eine Sensation gefunden: eine zweisprachige Felsinschrift vor 2.300 Jahren, die belegt, dass die alten Griechen hier gelebt haben.
26km südlich von Kandahars Zentrum erreicht man die legendäre Todeswüste von Kandahar.
Das Arghandāb-Flussbett hält die Wüste schön auf Distanz zur Stadt.
An dieser Wüstenmoschee finde ich das Einfallstor zur riesigen Sandkiste:
Viele Legenden kursieren um die Wüste: 1) eine verlorene Stadt soll sich tief unter dem Sand befinden 2) der Mantel des Propheten Mohammed soll Reisende vor extremen Bedingungen schützen 3) in den Nächten soll man Schritte von Geisterkriegern hören 4) Karawanen verschwanden spurlos in der Wüste 5) ein versteckter und verfluchter Schatz soll in der Wüste liegen 🙂
Lange hab ich’s in der Wüste bei +48°C nicht ausgehalten. Zurück ins Zentrum der Stadt auf den Bazar:
Zu bestaunen gibt es in Kandahar doch so manches:
Das Essen von Kandahar ist nicht sehr berühmt. Mancherorts stoße ich aber auf geniale Gerichte, wie das grüne Pesto unterhalb.
Was für eine Gegend!
04/08/2024
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