Cusco-Macchu Picchu: Eigentlich sind es nur 60 km Luftlinie. Mit dem Auto muss man 230 km überwinden – und einige Dutzend 180°-Kurven. Anstrengende Fahrt. Und glücklich: Kurz bevor wir diese Brücke erreichen, stürzt der halbe Berg hinunter und verschüttet die Straße. ‘Gibt es Tote?’, frage ich den Einsatzleiter. ‘Wir müssen zuerst die Felsen wegräumen. Dann wissen wir es.’
Nach 6 Stunden Fahrt kommen wir in Santa Maria an. Von dort nehmen wir ein Taxi über Santa Teresa nach Hidroelectrica. Weitere 2 Stunden Fahrt. Weiteres Abenteuer 🙂
Von Hidroelectrica geht es dann 15 km zu Fuß in tropischer Vegetation nach Aguas Calientes – dem Anlaufpunkt vor Macchu Picchu. Richtig schöne Strecke entlang des Urubamba-Flusses.
Genau deshalb gehe ich zu Fuß. Was ich mit dem Zug alles verpasst hätte…
Über 200 Orchideenarten gibt es im Dschungel um Macchu Picchu…
Nach 1,5 Stunden Gehzeit und strömendem Regen versuchen Paolo und ich in Cowboy-Manier auf diesen Zug aufzuspringen. Wir waren zu langsam 😉
Mit dem Zug benötigt man 1,5 Stunden.
Abends erreichen wir Aguas Calientes. Unsere Tickets haben wir uns schon in Cusco gesichert. Die Besucheranzahl ist limitiert.
Aufstieg. Macchu Picchu öffnet um 06.00 morgens. Man kann entweder mit dem Bus die Serpentinenstraße hochfahren. Oder ein schönes Morgentraining machen und ab 05.00 Uhr zu Fuß hochgehen.
Was Dich erwartet: 10-50 cm große Stufen -> 1.772 insgesamt. 500 Höhenmeter.
Paolo und ich sind in 46 Minuten oben. Schweißgebadet. Aber überglücklich 🙂
Als ich mein Shirt wechseln will, kommt eine Frau mit ernster Miene auf mich zu: “Keine Nudisten!” – “Bitte was?” Später erfuhr ich, dass Anfang März 2014 französische “Flitzer” auffielen. Seitdem reagieren die Aufsichtspersonen. Paolo und ich haben uns totgelacht.
Entdeckung. Im Jahr 1911 machte der damals 35-jährige Archäologe Hiram Bingham von der Yale-University eine Expedition entlang des Urubamba-Flusses, um die Inka-Ruinen von Vilcabamba zu finden. Melchor Arteaga, ein peruanischer Bauer, erzählte ihm zufällig von einer alten Ruinenstätte in den Bergen. Es handelte sich um Macchu Picchu (“Alter Berg”).
Beim Eingang sagt man uns: vom Mt. Macchu Picchu (3.088 Meter) soll man eine “Helikopter-Aussicht” auf die Inka-Stadt (2.360 Meter) haben. Eintritt ab 07.00 Uhr. Einige warten schon vor dem Tor. 1,5 Stunden soll der Aufstieg dauern. Etwa 2.000 Stufen. 700 Höhenmeter. Wir müssen es tun. Es regnet ohnehin. Und wir haben den ganzen Tag. Nach 40 Minuten erreiche ich den Gipfel.
Und beobachte 1 Stunden lang den Nebel. Diesen Sperling. Und einen Tausendfüßer.
Dann öffnet sich allmählich das Wolkendickicht.
Für 20 Sekunden konnte man Macchu Picchu an diesem Tag dann doch von ganz oben sehen. Der Grundriss der Anlage erinnert an die Form eines Vogels.
Wieder unten angekommen, lege ich mich abseits von den Massen für 1 Stunde ins Gras. Und stelle mir die Zitadelle vor 600 Jahren vor.
Die Inkas errichteten ihre Gebäude aus Granit aus Steinbrüchen in der Umgebung. Wie sie die Steinblöcke auf den Bergrücken zwischen dem Huayna Picchu und dem Mt. Macchu Picchu hinauf schleppten, ist unbekannt. Sie kannten weder das Rad noch Eisenwerkzeuge.
Für die wichtigsten Heiligtümer wurden die Steine in konkaver und konvexer Form ineinander gefügt.
Auf den Terrassen wurden hauptsächlich Kartoffeln und Mais angebaut.
Das wichtigste Observatorium Macchu Picchus: Intinhuantana -> “Stein zum Fesseln der Sonne”. Mit diesem Stein ist es möglich, astronomische Berechnungen genau vorherzusagen. An den Äquinoktien (21. März, 21. September) warf der Stein zu Mittag keinen Schatten. Am Abend dieser Tagundnachtgleichen ging die Sonne genau hinter dem Gipfel des heiligen Bergs Pumasillo unter.
Tempel, Terrassen und Wohnungen sind an ein intelligentes Wassersystem angelegt, das bis heute noch funktioniert. Die ganze Stadt hatte so stets fließendes Wasser aus einer Berg-Wasserquelle.
Der Zuckerhut von Macchu Picchu: Huayna Picchu (“junger Gipfel”). Auf ihm befinden sich ebenso kleine Anlagen.
Die 3 Existenzebenen der Inkas: Der Kondor steht für das Paradies, der Jaguar für die Gegenwart, die Schlange für die spirituelle Welt. Die Zahl 3 stand für die Gesamtheit des Universums.
Der Kondor-Tempel ist ein atemberaubendes Beispiel der Inka-Steinmetzkunst. Aus der Millionen Jahre alten Felsformation formten sie geschickt die Gestalt eines Kondors mit ausgebreiteten Flügeln. Der Kopf des Kondors wurde als Opferaltar verwendet. Unter dem Tempel befindet sich eine kleine Höhle, in der man eine Mumie fand.
216 steinerne Bauten. 3.000 Stufen. 1.000 Menschen lebten hier.
28/03/2014

Chiclayo
PeruChiclayo

Cusco
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Huacachina
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Huaraz
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Iquitos (Amazonas)
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Macchu Picchu
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Titicaca-See
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