Google Maps zeigt die kürzeste Strecke für Zürich-Zermatt. Als ich kurz nach Thun eine Mautstelle passiere, muss ich lachen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute noch den Zug nehmen werde 😀 Mit 120km/h rasen wir 14,6km auf Schienen durch den Lötschbergtunnel nach Wallis.
Ganz nach Zermatt schaffen wir es dann doch nicht. Zermatt ist autofrei. Also müssen wir 10km vorher in Täsch das Auto abstellen und in die Gotthard-Bahn umsteigen.
Nächtlicher Spaziergang in Täsch.
Guten Morgen, Matterhorn.
Ende September sind nicht so viele Touristen in Zermatt…
So stellt man sich die Schweiz vor…
Walliser bauen ihre Häuser anders: Holzhütten auf Betontischen.
Auch die Zermatter selbst sind begeistert von ihrer Umgebung. Die Bäckerin verrät mir, dass sie bei Schönwetter praktisch immer in den Bergen unterwegs ist.
Um 08.30 geht’s mit der Seilbahn hinauf zum Schwarzsee. Ständig diese imposante Bergpyramide vor mir zu haben, erscheint fast surreal…
Der Schwarzsee spiegelt die wunderschöne Landschaft wider.
Vom Schwarzsee starte ich den 4,1 km langen Weg zur Hörnlihütte.
So früh kommt uns schon ein türkischer Bergsteiger entgegen. Heute morgen hing er noch an der Nordwand, sagt er. Er ist umgekehrt. „Zu viel Schnee, kein gutes Gefühl“, sagt er. Nächstes Jahr will er es wieder versuchen.
Plötzlich flitzt etwas Flinkes zwischen den Felsen hin und her. Tatsächlich. Ein Steinmarder 🙂
Kristina und ich nehmen die harte Tour.
Über Holzbretter und Steintürmchen…
Bereits auf halbem Weg beginnt die Schneedecke…
Alles fällt auf Italien. Die hohen Berge (Matterhorn & Monte Rosa) schirmen die Wolken gut ab. Südlich vom Matterhorn ist der Jahres-Niederschlag doppelt so hoch. Mille Grazie!
Hörnligrat. Schmaler Weg. Loses Gestein. Manchmal klettern. Manchmal Steinschlaggefahr. Bedenke auch die Höhe von mehr als 3.000 Höhenmeter.
Nicht nur wegen der dünnen Luft mache ich oft eine Pause. Zu schön 🙂
Ohne Bergschuhe ist es ganz schön rutschig…
Endlich! Nach ca. 3 Stunden Aufstieg erreichen wir die Hörnlihütte. Ich bin richtig erschöpft. Und mache ein Nickerchen. Eine halbe Stunde habe ich hier geschlafen. Bei diesem Panorama sind Träume überflüssig 😉
Gipfelsturm: Dafür brauchst Du ein 50m langes Seil, Steigeisen, 2 Bandschlingen, Helm, Stirnlampe, hochalpine Kleidung. Und Eier. An den schwierigsten Stellen sind dicke Fixseile. Sonst öfter auch Eisenstifte, an denen man auch sichern kann.
Der Aufstieg von der Hörnlihütte dauert ca. 4-6 Stunden zum Gipfel. Noch bessere Verhältnisse habe ich hier 😉 Ich sehe 3 Gletscher auf einmal! Davon ist allein der Gornergletscher mit 12km länger als die Pasterze in Österreich!
Ganze 1,5 Stunden bleiben wir hier oben. Das Ambiente ist unbeschreiblich. Umgeben von so vielen Gletscherzungen. Andere Welt.
Blick auf den Schwarzsee…
Wieder Zermatt. Jetzt will ich nur eins: Essen.
Italien ist nur einige Kilometer entfernt. Da muss man der cucina italiana eine Chance geben.
Dem zufriedenen Bauch eine Pause gönnen. Und die letzten Sonnenstrahlen eines unvergesslichen Tages aufnehmen…
28/09/2015
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