80 km Luftlinie. Vom Süden in den Norden von Lombok brauchen wir 4 Autostunden. Viel Verkehr, viele Kurven.
Überall Müll. Die Affen freut es.
Dorf Senaru. Hier starten wir unseren Rinjani-Trek.
Der Norden ist wesentlich fruchtbarer als der Süden.
Spaziergang durch Dschungel zu den Senaru-Wasserfällen. 🙂
Zum ersten Mal im Leben sehe ich einen Regenbogen-Kreis.
Weiter zum nächsten Wasserfall 😀
Noch etwas wilder. Im Halbkreis bilden mehrere Kaskaden einen regelrechten Wasservorhang.
Sprühregen fängt bereits 150 Meter vor dem Wasserfall an. Ausziehen und rein 🙂
Zurück in Senaru blicken wir abends zum Vulkangipfel hoch.
Tag 1:
Ausgangspunkt: Sembalun Bumbung.
Man ist bereits auf 1.100m Seehöhe. Bleibt später beim Abstieg Richtung Senaru mehr Zeit für Dschungelflair.
Wir haben 1 Guide und 4 weitere Träger für uns.
So trostlos wie die Buschsavanne hier aussieht, fühlt sich heute auch mein Körper. Ich bin schon völlig erschöpft.
Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot, Fieber und Herzrasen. Frieren und Schwitzen. Hab keine Erklärung dafür. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Nur 5 Meter und mein Puls rast auf 190. Ich breche zusammen. Zum Glück stützen mich Bruder und Guide. Alleine stehen kann ich jetzt nicht mehr.
Sollte ich abbrechen? Alle paar Meter hinlegen. Herzrasen. Die nächsten 4h. Bin kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Ich glaube trotzdem daran, den Kraterrand zu erreichen.
In diesem Zustand überwinde ich noch fast 1.000 Höhenmeter! Kratersee bei Sonnenuntergang. Davon kriege ich nichts mit 😀 Ich werde ins Zelt getragen. Unermessliche Kopfschmerzen. Einer unserer Träger gibt mir eine Kopfmassage, Paracetamol und Tee. Ich schlafe ein.
Tag 2:
02.00 nachts. Ying und Bruder starten von unserem Lager bei Plawangan Sembalun den Aufstieg zum Gipfel. Ying war noch nie auf einem Berg. Und noch nie so eine Kälte erfahren 😀
Später erkundige ich mich bei unserem Guide. Am Ende war Ying stärker als mein Bruder und ich. 🙂
In diesem gigantischen Vulkankrater formte sich ein neuer Vulkan. Mitten im Kratersee ragt heute der erst 200 Jahre alte Gunung Barujari heraus. Babyvulkan.
Eine Rinjani-Eruption im Jahr 1257 war sogar dafür verantwortlich, dass das darauf folgende Jahr in Europa 1258 als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte einging. Unvorstellbar!
Meine Lage im Zelt: Fieber, Kopfweh und Schwindel sind noch etwas da. Noch immer sehr schwach. Aber besser als gestern. Bergab.
Unten am See wieder Schwindel. Sturz. Ich schlafe 1h. Abends kann ich wieder etwas lachen. Hunger kommt zurück 🙂
„Ist der Kratersee nicht toxisch?“, frage ich. „Nein!“ Es soll hier mehrere Kilo schwere Karpfen geben.
Schlaf. Ich träume. Schöner Traum. Prickelndes Gefühl in meiner rechten Hand. Ich kratze mich. Prickelndes Gefühl springt auf meine linke Hand. Wieder kratzen. Prickelndes Gefühl springt weiter. Ich wache auf. Eine Maus. Eine MAUS! Sofort springe ich aus dem Zelt 😀 Wäre Maus nicht gewesen, hätte ich diesen Sternenhimmel über dem See nicht gesehen 🙂
Tag 3:
Ich fühle mich wieder zu 80% fit.
10 Minuten Fußmarsch: Aiq Kalak-Thermalquellen.
41°C. Für mich ist es die perfekte Regeneration 🙂
Aufstieg. Vom See (2.000m) zum Kraterrand (2.600m). Ich bin wieder voll bei Kräften 🙂
Sporadisch auftretende Waldbrände verwandeln die eine Wegseite in pechschwarz, die andere leuchtet in Gold.
Leben entsteht.
Aussichtspunkt Plawangan Senaru. Kraterrand. 2h Pause. Genießen.
See ist gelb gefärbt. Hätte ich’s nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte ich sie nicht mit eigenen Zähnen gegessen: es wäre schwer vorstellbar gewesen, dass es hier so große Fische gibt.
Reflexion.
Was ein Makake von mir hält…
Müll am Berg. An manchen Stellen (speziell Campsites) sieht es aus wie auf einer Müllhalde. Es sind nicht nur Touristen. Dafür, dass der Berg für Indonesier heilig ist, gehen sie ziemlich respektlos mit ihm um.
Nachmittags durch zauberhaften Rhododendron- und Regenwald.
Nachtlager. Unsere Träger gingen uns voraus und haben bereits gekocht. Wow! Im Regenwald über der Moskitogrenze schlafen – traumhaft 😉
Knisterndes Lagerfeuer.
Diesmal läuft keine Maus über meine Hand 😉
Tag 4:
Wir genießen Weg, Wald und Wiese. Natürliche Stille und Dschungelgeräusche 🙂
Wegrand. Erdpyramiden im Miniformat. Erinnert mich an die Erdpyramiden bei Meran 🙂
Weitere Geheimnisse warten. Wir sehen sogar ganz kurz ein Wildschwein.
Etwas Seltenes: ein schwarzer Haubenlanguraffen. Extrem scheu.
Abschluss einer 4-tägigen Wanderung rund um den zweithöchsten Vulkan Indonesiens.
29/10/2014
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