Flug von Mailand nach Neapel. Gleiches Land – Andere Leute.
Die Menschen sind bunter, rauer und sprechen anders: Neapolitanisch.
Kaum bin ich im Hotel angekommen, packt mich die Neugier.
Diese wunderschöne Kirche erinnert etwas an das Pantheon in Rom…
Die Einkaufspassage Galeria Umberto I. ähnelt sehr stark jener von Vittorio Emmanuele II. in Mailand, nur das diese stark sanierungsbedürftig ist.
In Neapel sagt man ganz offen, was man von der Polizei hält…
Nur auf der wichtigsten Einkaufsstraße hat Neapel sein Müllproblem im Griff…
…überall anders nicht. Seit den 1980er-Jahren wurde rund um Neapel Giftmüll (Arsen, Uran, Dioxin) aus ganz Europa verkarrt. Die Giftmüllmafia Camorra profitierte davon. 28 Millionen Tonnen Giftmüll lagern…
…unter den fruchtbaren Gemüsefeldern Kampaniens oder in Steinbrüchen – auch in Gebäuden: manchmal wird der Müll mit Zement und Beton vermischt.
Das auf einem Hügel liegende Schloss Castel Sant’Elmo war einst ein Militärgefängnis.
Die fruchtbare Gegend um Neapel ist für seine einzigartigen Zitronen berühmt…
Fußball: Der vielleicht beste Fußballspieler des vergangenen Jahrhunderts – Diego A. Maradona – stieg 1984 vom Barcelona-Himmel zu Neapel ab. Er verhalf der Stadt zu historischen Erfolgen. An einer Straßenwand entdecke ich dieses Plakat: Lionel Messi – sechsfacher Weltfußballer – putzt Maradona die Schuhe 😀
Neapolitaner machen keinen Hehl daraus, was sie von weniger loyalen Fußballspielern halten…
Die Stadt Neapel liegt auf einem unterirdischen Kraterrand und erstreckt sich 30km darauf.
Ganz in der Nähe befinden sich die Phlegräischen Felder – etwa 40 kleine und große Vulkankrater…
Auf den Märkten Neapels gibt es so viel Schönes zu entdecken… Aber Vorsicht vor Kaktusfeigen! Die haardünnen Nadeln haben mich tagelang gepikst.
Ein Fisch-Snack: Sardellen, Shrimps und Tintenfischringe…
Pizza Napolitana. Was ist das eigentlich? Cappriciosa, Margherita, Fruta di Mare – egal welche Sorte… Eine echte Pizza Napolitana beinhaltet kampanischen Mozzarella und San Marzano-Tomaten, die auf den vulkanischen Gefilden außerhalb der Stadt wachsen…
Wir gehen in die beste Pizzeria der Stadt: Pizzeria Antonio e Gigi Sorbillo. 40 Minuten dauert es, um überhaupt hinein zu kommen. Aber das Warten ist jede Minute wert. Knusprig, flaumig, dick, dünn, frisch, sanft, intensiv… Diese Pizza übertrifft alle Erwartungen, die man an eine Pizza haben kann – die beste meines Lebens.
Beim Flanieren durch die Straßen entdecke ich plötzlich diese göttliche Kuchenvitrine…
Ich bestelle nur 3 Kuchenstücke (meine Favoriten): Sfogliatelle 🙂 (knisternd-knusprige, übereinander gelegte Blätterteigschichten mit einer Zimt- und Orangenblüten-Ricottamischung) und Baba rhum 🙂 (mit Läuterzucker und Rum getränkter Kuchen). Weil ich so euphorisch gegessen habe, schenkt mir die Kellnerin noch zwei weitere Kuchen 🙂 Spätestens jetzt habe ich mich verliebt.
Heute will ich hinauf zum wohl berühmtesten Vulkan Europas: Monte Vesuvio.
Oben am Kraterrand braut sich allmählich ein Gewitter zusammen…
Mit ausgestreckten Armen blicke ich auf die Bucht von Neapel hinunter 🙂
„Vorsicht! Nicht über den Kraterrand klettern!“
Das ist sie! Die teuflische Caldera des wütenden Vesuvs…
Der Sturm wird plötzlich stärker. Ein Ranger-Team versucht die Touristen einzusammeln. Der Park wird sofort gesperrt. Hagel und aufgewirbelte Vulkansteinchen schmettern auf uns nieder. Wind-Geschwindigkeiten von über 100km/h. Völlig verrückt!
Ein Vorgeschmack des süditalienischen Temperaments von Il Signore Vesuvio. Selbst Capri ist kaum wieder zu erkennen…
Vom Winde verweht…
11/08/2016
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