Quito ist die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt (2.850m). Noch atemberaubender fand ich aber, dass ich nicht erkennen konnte, wo der Ballungsraum aufhört. Obwohl die Stadt nur 2,2 Millionen Einwohner hat, erstreckt sich das bewohnte Gebiet über 30 km im engen Guayllabamba-Talbecken. Die Kolonialstadt wurde außerdem als erste Stadt der Welt 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Reich geschmückt ist diese Kirche: La Compania de Jesus.
Ein anderes Wahrzeichen überragt die Hauptstadt.
Vermeide es, nachts in Quito auszugehen. Wenn doch, rate ich stark davon ab, sich außerhalb der touristischen Zone wie Mariscal aufzuhalten.
Bei einer Rede vor dem Präsidentenpalast hat der in Ecuador zwischen 2006-2017 amtierende Präsident Rafael Correa eine 30-minütige Rede von seinem Balkon gehalten. Das Publikum schrie, tanzte, jubelte. Correa setzte sich vor allem für den Kampf gegen die Armut ein.
Und das Publikum tobte, als Correa den Fußball-WM-Pokal (FIFA-WM 2014 in Brasilien) dem Volk präsentierte. „Viva El Presidente. Viva El Presidente…„
Warum Ecuador Ecuador heißt?
Der Äquator liegt 20 km nördlich von Quito. Allerdings haben sich französische Wissenschaftler 1736 vermessen und 1936 wurde zum 200. Jahrestag ein riesiges Monument auf der „falschen Linie“ gebaut. Die heutige touristische Attraktion liegt in Wirklichkeit auf 0° 0′ 7“ 😀
Den tatsächlichen Äquator hat Cristobal Como 1997 mit GPS vermessen. Er liegt 240m weit vom Monument entfernt.
Um die Validität der Äquatorlinie zu beweisen, kann man im Inti-Ñan Museum an Experimenten teilnehmen. Zum Beispiel:
- mit geschlossenen Augen auf der Äquatorlinie gehen. Das funktioniert auch nüchtern nicht. Man wird regelrecht von den Erdzentrifugalkräften hin- und hergezogen. Ich hab’s versucht.
- Am Äquator wiegt man weniger. Direkt auf der Äquatorlinie herrscht eine geringere Erdanziehung, weil der Äquator vom Erdmittelpunkt weiter entfernt ist, als die beiden Pole. Ein gekochtes Ei kann man hier anscheinend leichter auf einen Nagelkopf legen. Mein Kumpel Eduar hat das Experiment mit dem Ei geschafft und ein Zertifikat bekommen. Ich habe es 1 min lang vergeblich versucht. Der Wind war einfach zu stark 😉
- der Wasserabfluss: Nördlich des Äquators fließt das Wasser im Uhrzeigersinn ab. Südlich davon gegen den Uhrzeigersinn. Dafür sind die Corioliskräfte auf den beiden Hemisphären verantwortlich. Direkt am Äquator fließt das Wasser geradewegs runter. Das wird hier mit einer einfachen Wanne demonstriert. Allerdings hängt die Drehbewegung des Wirbels meiner Meinung nach von so vielen Faktoren ab, dass sie sich zufällig ergibt. Außerdem sind die Wasserwirbel viel zu klein, als dass sie von der Erdrotation beeinflusst werden könnten. Ich traute dem Guide nicht ganz. Ich kapselte mich unauffällig von der Gruppe ab und wiederholte den Wannenversuch selbst. 1m nördlich der Linie floss es im Uhrzeigersinn ab. 1m südlich der Linie floss es gegen den Uhrzeigersinn ab. Auf der Äquatorlinie floss es geradlinig ab. Tja, es scheint tatsächlich zu stimmen.
Für 8$ kann man hier auch Meerschweinchen essen – eine Delikatesse in Ecuador.
Schlemmertour auf einem lokalen Markt in Quito. Frische Früchte und Gemüse, Heilkräuter, einheimische Gebräue. Ich habe mein Bestes gegeben, aber um alles zu kosten, hätte ich wohl mehrere Wochen gebraucht.
Borojo – eine in Europa weitgehend unbekannte Frucht. Enthält: Vitamin A und C. Eisen. Phosphor. Magnesium. Ist blutdrucksenkend. Gleicht den Zuckerhaushalt aus. Hilft gegen bronchiale Beschwerden. Aber das Wichtigste: Es schmeckt absolut großartig.
Das Essen am Markt ist klasse.
Leben in Quito…
Immer wenn dieser Song gespielt wird, beginnen alle zu tanzen: San Juanito 🙂
Unglaublich, was für eine Energie und Lebensfreude diese alte Frau hatte.
Böse Geister sind in ganz Südamerika omnipräsent. Hier beobachte ich, wie ein Schamane einer Frau bei deren Bekämpfung hilft.
Fast Food in Quito 😉
120 Kilometer nördlich von Quito erreicht man nach 2 Stunden Fahrt auf der Panamericana die Stadt Otavalo. Hier befindet sich der größte Markt Südamerikas. Sagt man sich. Besonders beeindruckt haben mich hier die von Hand gemachten Textilien aus Alpaka-Wolle.
Die meisten Stadtbewohner sind indigene Otavalos. Viele kommen täglich aus den Bergdörfern nach Otavalo, um ihre Produkte anzubieten. An Kultur fehlt es der Stadt also nicht. Umgeben ist der Ort von drei Vulkanen.
25/01/2014
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