Der Sternenhimmel in der Atacama-Wüste. Ich kann meinen Hals nicht mehr bewegen. Ein Feuerwerk, das in der Luft bleibt. Das besonders Interessante sind für mich die Zwischenräume.
Das teuerste und größte Boden-Projekt der Astronomie: ALMA. 66 bewegliche Teleskope blicken in regelmäßigen Abständen gemeinsam in das Weltall. So erreicht es die Auflösung einer Riesenschüssel von 15 Kilometern Durchmesser (Stand: 2014).
Die Atacama-Wüste zu erleben bedeutet für mich, nicht den Bus zu nehmen, sondern das Mountainbike. 40 Kilometer im Valle de la Luna. Noch nie habe ich so trockene Luft eingeatmet.
In den Höhlen höre ich die Felsen bedrohlich knacken. Durch die großen Temperaturunterschiede (Tag: +30°C / Nacht: -15°C) dehnt sich das Salzgestein. Hier fanden alte Nomadenvölker „Schutz“ vor der Sonne am Tag und Kälte in der Nacht.
Wo sich Andenschakal und Skorpion ‚Gute Nacht‘ sagen…
3 Stunden später bin ich am verdursten. Die Luft ist zu trocken und ich habe auf einem schwergängigen Mountainbike bestimmt schon 30km auf dieser Höhe zurückgelegt. Endlich kommt mir ein Bus entgegen. Ich halte ihn an. Der Busfahrer sieht mich an und schenkt mir seine 2 Liter-Flasche: Ich habe alles ausgetrunken ohne abzusetzen.
Ich habe eine surreale Landschaft in Gold und Orange vor mir.
Nächster Tag: Laguna Cejar. 30% Salzanteil hat der See. Was für ein Badespaß! Schwerelos auf der Wasseroberfläche treiben. Schwimmen. Oder Zeitung lesen. Egal was ich mache. Ich muss lachen. Ein Riesenspaß 🙂
Diese Landschaften hier sind sowas von beeindruckend…
Zu Ostern sind die sonst so leeren Straßen von San Pedro prall gefüllt.
Toll: In den Läden von San Pedro kann man tolles Gemüse kaufen. Tomaten schmecken wie Tomaten. Ich kaufe eine Kiste und mache mir zuhause ein köstliches Ragout.
Autostoppen. Noch nie in meinem Leben habe ich Autos gestoppt, um von A nach B zu kommen. Diese Erfahrung will ich machen. Und die 1.800 Kilometer von San Pedro de Atacama quer durch die trockenste Wüste der Welt über Calama und Antofagasta nach Santiago de Chile per Anhalter überwinden. Ich brauche 2 Tage und 3 Trucks. Und nicht viel Zeit, um die Lebensgeschichten der Lenker anzuhören. Besonders Alonso mit seinem „Trucker-Arm“ (Sonnenbrand am linken Unterarm) blieb mir in Erinnerung: Nach 2 Monaten im LKW will er heute seine Familie überraschen.
Neben Gold-, Silber- und Kupferminen beobachte ich von der Panamericana ein außergewöhnliches Naturschauspiel: Nebel und Wolken enden genau vor der Pazifikküste. Dafür ist der kalte Humboldtstrom verantwortlich. Es gibt Wetterstationen in der Atacama, die in ihrer Geschichte noch keinen einzigen Tropfen Niederschlag verzeichnet haben.
Der Humboldtstrom ist auch die Ursache für die so trockene Region in Chile und Peru. Die Atacama-Wüste ist durch die Folgen des Humboldtstroms entstanden, da die kalte Luft über dem Humboldtstrom an Land erwärmt wird und sich damit Wolken und Nebel auflösen. Dadurch gibt es kaum Niederschläge und die Region trocknet aus.
19/04/2014
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