Santo Antão ist die vielseitigste Insel der Kapverden. Staub und trocken. Tropisch und fruchtbar. Lebensfeindlich und schattig.
Nur 1h dauert die Fähren-Fahrt von Sao Vicente nach Santo Antão. Mit meinem Toyota Hilux fahre ich sofort in die Berge.
Den ersten Vulkankrater sehe ich am Gebirgspass von Porto Novo nach Ribeira Grande:
Schon hier lassen sich auf dem schmalen Bergrücken die vielen Facetten der Insel erfassen.
War die Landschaft vorher noch extrem karg, gedeihen hier plötzlich Fichten und Kiefern.
Die besondere Bodensubstanz – eine Mischung aus schwarzer Lavaerde und weißem Puzzolan (Siliciumdioxid, Tonerde, Kalkstein, Eisenoxid, alkalischen Stoffe etc.) – sorgt dafür, dass die Bauern hier gute Erträge erwirtschaften können.
Wie variantenreich die Natur etwas zum Wachsen bringen kann…
Nach dem Gebirgspass geht es runter Richtung Ribeira Grande…
Als meine Residenz hab ich ein Haus im saftigen Paúl-Tal gewählt.
Vale do Paúl – ein immergrünes, üppiges Tal mit uralten Pfaden…
Auf Streifzug im grünen Nordosten der Insel…
In dem grün überwucherten Gebirgstal von Paúl gedeihen Mais, Ananas, Kaffee, Maniok, Papayas, Mangos, Zuckerrohr, Dattel- und Kokospalmen, Mandel, Orangen- und Affenbrotbäume sowie Eukalyptus, Lavendel oder Feigen.
Was es hier alles an reichhaltiger Vegetation zu sehen gibt…
Am nächsten Tag beschließe ich von Ponta do Sol nach Cruzinha zu Fuß zu gehen.
15km entlang der Küste. 1.900 Höhenmeter.
Wirklich unglaublich, wo Menschen überall leben können… Hier im Bild, das Dorf Fontainhas.
Die hohen Gebirge Santo Antaos versenken sich in Form von steil abfallenden Klippen im Atlantik.
Nach 10km zu Fuß finde ich noch ein Dorf mit Menschen…
Die trockene Mittagshitze ist nicht zu unterschätzen. 2 Liter Wasser waren zu wenig. Zeit für eine Dusche im Meer 🙂
Weiter geht’s…
Schon etwas dehydriert schaffe ich es nach etwas mehr als 5 Stunden nach Cruzinha.
Am nächsten Tag will ich die Inselmitte erkunden, von der man fast nichts weiß…
Ich fahre nach Cha do Morte ins Tal des Todes. Solche Bezeichnungen klingen immer nach spektakulären Landschaften.
Überhaupt nicht wissend, was mich erwartet, bin ich zu Fuß in eine Richtung gelaufen: dann stehe ich plötzlich vor einem schwungvollen Canyon.
Wow! Einfach nur wow.
Mit meinem Toyota Hilux bin ich sogar direkt in den Canyon unten hineingefahren. Alleine. Lustig 😀
Meine Reise geht aber noch weiter… in den Süden.
Pause an einer Kreuzung. Hier liegt die höchste Erhebung der Insel.
Als wäre die Landschaft nicht spektakulär genug, taucht hinter einer Anhöhe ein riesiger Canyon auf… Woooow!
Mein Ziel ist Tarrafal. Nicht das Tarrafal von Santiago, sondern Tarrafal hier auf Santo Antão. Verlassen. Am Ende der Welt 🙂
Ich bin offenbar der einzige Tourist, der auf der Insel selbst am Steuer sitzt. Nach meiner Canyon-Durchfahrt im Tal des Todes wartet einige Stunden später nun dieser tiefe Sandstrand vor mir. Es ist die einzige Straße nach Tarrafal 🙂
Ein verschlafenes Dörfchen, in dem man gut zur Ruhe kommen kann.
Auch hier lassen sich übrigens Schildkröten zwischen Mai und September beobachten, die hier am Strand ihre Eier ablegen.
Wunderschönes Santo Antão!
15/08/2023
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