Astronomisches Observatorium. Kult- oder Begräbnisstätte. Politisches Bündnis. Was da genau vor mehr als 5.000 Jahren in den Feldern vor Amesbury entstehen sollte, ist bis heute ein Rätsel. Eine Mischung? Heute ist es jedenfalls Wahrzeichen Englands.
Keine Technologien. Schätzungen zufolge müssten 250-500 Menschen gleichzeitig am Transport durch Schlitten dieser Megalithen beteiligt gewesen sein – je nach Untergrund und Steigung. Die Bauphase erstreckte sich in 3 Phasen über 2.000 Jahre.
4 Tonnen schwere Blausteine aus den 200km entfernten Preseli Hills in Wales. 50 Tonnen schwere Sandsteinblöcke aus einem 30km entfernten Steinbruch in Marlborough Downs.
Bereits vor 10.000 Jahren hatte Stonehenge eine rituelle Bedeutung für die Menschen. Schon vor dem Aufstellen der „Hängenden Steine“ war der Platz Begräbnisstätte. Darauf weisen Löcher für Pfeiler und Aschereste hin.
Bevor man mit der Errichtung des Steinkreises begann, wurde 3.100 v. Chr. ein kreisförmiger Erdwall mit 115m Durchmesser angelegt, der von einem Graben umgeben war, auf dessen Grund man Hirsch-, Menschen- und Ochsenknochen fand. Zusätzlich wurde ein Kreis aus 56 Löchern gegraben.
Erst 600-900 Jahre später kam es zur Errichtung der heutigen Kreisstruktur. 74 Megalithen – jeweils zwischen 25-50 Tonnen schwer – wurden in einem Kreis von 30 Metern Durchmesser aufgestellt. Innerhalb des Kreises wurden noch einmal 5 Trilith-Konstruktionen in Hufeisenform aufgestellt. Bis zu 7 Meter hoch. Altarstein in der Mitte.
Nicht nur die Sonne hatte eine Beziehung zu den Steinchen, womit man Sommer-, Winter, Frühlings- und Herbstbeginn beobachten konnte (für Ernte wichtig). Auch der Mond. Mit 19 Megalithen lässt sich der alle 19 Jahre stattfindende Meton-Zyklus errechnen, der besonders heftige Gezeitenströme bringt.
Übrigens: parallel zur End-Bauphase von Stonehenge entstand auch Seahenge.
Selbst am gegenüberliegenden Feld wurde der Bauer mit seinem Heu offenbar inspiriert 😀
Tja, heißt ja nicht umsonst Steinzeit 😉
01/09/2016
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