Es heißt, sie sei die schönste Panoramastraße der Welt 🙂
Faszinierend, wie sich aus dem Transsilvanischen Becken plötzlich die Gebirgskette der Karpaten erhebt…
Die Kurven können beginnen 🙂 Auf ca. 100km schlängelt sich die Transfăgărășan-Passstraße durch zwei Täler hindurch….
Auf einer Höhe von 1.600m erreicht man den zweiten Felsdurchbruch. 1974 trafen hier die Nord- und Süd-Baumannschaft beim Bau der Transfăgărășan-Straße aufeinander.
Langsam gehen die Lichter aus…
Mit diesem Foto hatte ich Glück. Gleich nach meinem ersten Klick stellte sich der Verkehr ein. Es waren die letzten Autos auf der Transfăgărășan-Hochstraße an diesem Tag.
Als ich beim Bâlea-See den höchsten Punkt auf 2.042m erreichte, war der höchstgelegene Tunnel Rumäniens von der Polizei gesperrt – und damit auch die Südseite. Also mache ich noch einen Spaziergang 🙂
Giurgiu und auch der Parkwächter erzählten mir am nächsten Tag, dass um 04:00 morgens eine Bärenmutter mit 2 Jungen dicht an meinem Auto vorbei gegangen war. Sie sahen sie im Scheinwerfer-Licht neben einer Mülltonne.
Dass der 887m lange Tunnel gesperrt ist, heißt nicht, dass ich die Südseite nicht sehen kann. Dann mache ich mich eben zu Fuß auf den Weg 😀
Dazu muss ich über den Berggrat, den 2.398m hohen Paltinu.
Was für ein Anblick! Hinein ins Licht.
Mein Grinsen wird zu Lachen. Lautem Lachen. Wie verrückt beginne ich zu lachen. Was ist das für eine Freude 😀
Nach einer spektakulären Gratwanderung erreiche ich den Gipfel des nächsten Berges auf 2.417m.
Von hier sehe ich nun endlich die Südseite der Transfăgărășan-Hochstraße, auf die ich so neugierig war. Wald. Seeeehr viel Wald.
Wenn ich ehrlich bin, wollte ich eigentlich noch zum Varful Moldoveanu (2.544m) – dem höchsten Berg Rumäniens. Aber von hier sehen die weiteren 20km Fußweg doch zu weit entfernt für eine Tagestour aus. Also lege ich mich hin 🙂
Als ich mich dösend in der Morgensonne umsehe, entdecke ich auf einem anderen Berg eine weiße Route! Schafe!
Einen dritten Berg will ich dann doch noch machen – den Buteanu…
Gipfelstürmer.
Spannend, wie schnell das Wetter hier umschlagen kann…
Von hier aus hat man einen besonders guten Blick auf die Transfăgărășan-Serpentinen.
Meinen Abstieg konnte ich nur im Nebel bewerkstelligen. Wieder einmal Glück mit dem Wetter 🙂
Was könnte mir besseres passieren, als gleich nach meiner Wanderung rumänische Spezialitäten zu Mittag serviert zu bekommen?!
Hier treffe ich Giurgiu Matei. Aus einer spontanen Begegnung wurde eine einstündige Unterhaltung 😀 Am Transfăgărășan-Pass ist er aufgewachsen. Schon als Kind verkaufte er am Stand mit seiner Familie allerlei Ziegen- und Schafsspezialitäten.
Er erzählte mir von der Bärenmutter, die nachts wenige Meter an mir vorbeiging (die Geschichte bestätigte der Parkwächter). Die Schafshirten hier kenne er natürlich persönlich.
Bären sieht er hier fast täglich.Tatsächlich hat diese Gegend die größte Bärenpopulation Europas. Ob das nicht ein Problem mit den vielen Schafen sei, frage ich. „Kein Problem. Die Hunde sind gut. Und wenn der Bär doch einmal ein Schaf reißt, ist es nur eins von tausenden. Soll vorkommen.“
Dann koste ich von etwas, wovon sich die Schafhirten traditionell ernähren, wenn sie in den Bergen sind: Mais-Polenta mit Schafswurst und Schafskäse gefüllt – über dem Feuer gegrillt.
Nach drei vollen Tellern gehts für mich wieder bergab…
Im Balea-Tal auf der Nordseite behindern immer wieder tiefhängende Wolken die Sicht. Deshalb wird die Transfăgărășan auch als Straße in den Wolken bezeichnet.
Zuerst noch ein Kaffee:
Naturidylle an der Transfăgărășan…
Sicher eine meiner schönsten Rumänien-Erfahrungen: die Transfăgărășan-Panoramastraße 🙂
04/09/2021
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